BIU legt Förderkonzept vor: „Agenda 2020: für eine starke Computer- und Videospielbranche in Deutschland“

  • Branchenverband legt umfassendes Konzept zur strategischen Förderung der Computer- und Videospielbranche vor
  • Behebung Fachkräftemangel, Internationalisierung des Standortmarketings und spezifische Förderung gefordert
  • Marktanteil der in Deutschland entwickelten digitalen Spiele schrumpft hierzulande auf 7 Prozent

Berlin, 8. Juni 2015 – Der Verband der deutschen Computer- und Videospielbranche hat ein Positionspapier zur strategischen Förderung der Computer- und Videospielbranche in Deutschland vorgelegt. In der Förderstrategie „Agenda 2020: für eine starke Computer- und Videospielbranche in Deutschland“ fasst der BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware die wichtigsten Forderungen zusammen, die für eine dringend notwendige Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Standort für die Entwicklung digitaler Spiele umgesetzt werden müssten. Bereits seit längerem droht die deutsche Computer- und Videospielbranche den Anschluss zu verlieren – international wie auch auf dem Heimatmarkt: Zuletzt ist der Marktanteil hierzulande von Produktionen aus Deutschland auf nur noch sieben Prozent gesunken. Das Förderpapier ist ein Appell an Politiker auf EU-, Bundes- und Länderebene, die Rahmenbedingungen am Standort Deutschland rasch zu verbessern. Folgende Handlungsfelder einer strategischen Förderung wurden als besonders wichtig und dringend erkannt: Behebung des Fachkräftemangels, konsequente internationale Ausrichtung des Standort- und Cluster-Managements und der gesetzlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Bereich des Jugend-, Daten- und Verbraucherschutzes, sowie eine spezifische Förderung von digitalen Spielen, die auf die Besonderheiten des Mediums eingeht. Für eine optimale Umsetzung dieser Maßnahmen bedarf es zudem einer koordinierenden Stelle innerhalb der Bundesregierung.
 
[quotation cite=“Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer BIU“]Der Standort Deutschland droht international den Anschluss zu verlieren. Es bleibt nur noch wenig Zeit, um zu verhindern, dass Deutschland als Standort für die Entwicklung digitaler Spiele abgehängt wird.[/quotation]“Der Standort Deutschland droht international den Anschluss zu verlieren. Es bleibt nur noch wenig Zeit, um zu verhindern, dass Deutschland als Standort für die Entwicklung digitaler Spiele abgehängt wird und stattdessen vor allem als Absatzmarkt für eine der am dynamischsten wachsenden Medienbranchen weltweit dient“, warnt Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU. „Deutschland bringt gute Voraussetzungen mit, zu einem der international erfolgreichsten Standorte für die Produktion von Computer- und Videospielen zu werden. Damit dieses Potenzial genutzt werden kann, muss die Politik nun mit einer geballten Kraftanstrengung konkurrenzfähige Rahmenbedingungen für die Medienbranche der Zukunft gestalten.“

Gleichwertigkeit der Medien muss sich auch bei politischer Unterstützung zeigen

Die Entwicklung des deutschen Marktes für Computer- und Videospiele im vergangenen Jahr zeigt die wirtschaftliche Dynamik dieser Branche: So wurden alleine hierzulande 2014 insgesamt 2,67 Milliarden Euro mit digitalen Spielen und Spielekonsolen umgesetzt. Kein anderer Medien- und Unterhaltungsmarkt in Deutschland kann mit dieser Entwicklung Schritt halten. Daher müssen Computer- und Videospiele endlich gleichwertig mit anderen Kulturgütern von der Politik unterstützt werden, so der BIU weiter. Dies zeigt sich unter anderem bei den Möglichkeiten der deutschen Unternehmen, ihren Finanzbedarf zu decken: So müssen dringend die Bedingungen vereinfacht werden, zu denen private Investitionen und Venture Capital eingesetzt werden können. Auch sollte die Förderung durch die Länder ausgebaut und auf Bundesebene eine spezifische Förderung für die Entwicklung von Computer- und Videospielen aufgebaut werden. Länder wie Kanada, Großbritannien, Frankreich und unsere skandinavischen Nachbarn fördern bereits seit Jahren ihre heimische Computer- und Videospielbranche. Folglich sind Entwickler und Publisher aus diesen Ländern auf dem weltweit wachsenden Markt der digitalen Spiele in der Breite erfolgreicher. Schenk: „Ein erfolgreicher Standort fußt auf drei Säulen: einer lebendigen und vielfältigen Szene unabhängiger Entwickler und Start-ups, mittelständischen Unternehmen sowie großen Entwicklerstudios und Publishern, die an der Weltspitze bestehen können und in der Lage sind, auch große Entwicklungsbudgets für die Produktion international wettbewerbsfähiger Spiele am Standort Deutschland zu investieren.“
 
Weitere Informationen zu „Agenda 2020: für eine starke Computer- und Videospielbranche in Deutschland“ gibt es auf der BIU-Website:
https://www.game.de/positionen/agenda-2020-fuer-eine-starke-computer-und-videospielbranche-in-deutschland/

Informationen zum BIU

Der BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. ist der Verband der deutschen Computer- und Videospielindustrie. Seine 25 Mitglieder sind Entwickler, Publisher und Anbieter von digitalen Spielen und repräsentieren über 85 Prozent des deutschen Marktes. Der BIU ist beispielsweise Veranstalter der gamescom. Als kompetenter Ansprechpartner für Medien sowie politische und gesellschaftliche Institutionen beantwortet der BIU alle Fragen rund um das Thema digitale Spiele.

Pressekontakt:

Martin Puppe
BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V.
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