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Was ist Diversität?

Diversität, also die Anerkennung der gesellschaftlichen Vielfalt, spielt in der Games-Branche bereits seit vielen Jahren eine besondere Rolle. Hier entwickeln Teams rund um die Welt gemeinsam Games, die über alle Grenzen hinweg gespielt werden. Doch auch in kleineren Teams an einem Standort ist die Vielfalt der Teams beeindruckend: Selbst bei Teamgrößen von 200 bis 300 Entwicklerinnen und Entwicklern treffen nicht selten 50 und mehr verschiedene Nationalitäten aufeinander. Diese einzigartige Vielfalt ist auch dringend notwendig, denn auch die Zielgruppe von Computer- und Videospielen ist unglaublich divers: Games werden von mehr als 3 Milliarden Menschen weltweit gespielt.

Doch was genau wird unter Diversität verstanden? Der Begriff geht auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen und Gruppen ein. Dabei spielen ganz unterschiedliche Kategorien eine Rolle: Alter, Behinderung, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, Religion und Weltanschauung sowie sexuelle Orientierung und Identität. Alle diese Kategorien sind Aspekte der Diversität.

Diversität im Unternehmen bedeutet, diese unterschiedlichen Hintergründe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu berücksichtigen. Denn das ermöglicht eine lebendige Unternehmenskultur, in der alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre individuellen Erfahrungen und Sichtweisen einbringen können. Die Unternehmen profitieren davon, die Diversität in ihrer Belegschaft zu fördern: Denn einerseits erhöhen sie in Zeiten des Fachkräftemangels ihre Attraktivität für potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Andererseits, zu diesem Ergebnis kommen verschiedene Studien, zeichnen sich divers aufgestellte Teams durch verschiedene Qualitäten besonders aus:

  • Sie sind innovativer und kreativer.
  • Sie reproduzieren weniger stereotype Rollenbilder.
  • Sie bringen unterschiedliches Vorwissen ein.
  • Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zufriedener, weil sie wahr- und ernst genommen werden.
  • Personalressourcen werden besser genutzt.
  • Sie können schneller auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren.
  • Sie sind offener und lernfähiger.

Von vielen dieser Qualitäten profitieren Games-Unternehmen bereits heute, da häufig eine große Vielfalt an unterschiedlichen Nationalitäten zusammenarbeitet. Andere Merkmale der Diversität, etwa Alter, Geschlecht oder Behinderung, sind im Vergleich zur Gesellschaft oder auch zu anderen Wirtschaftszweigen aber weniger ausgeprägt. So liegt der Frauenanteil in der Games-Branche beispielsweise bei lediglich 25 Prozent. Durch solche Aspekte eingeschränkter Vielfalt können bestehende Potenziale nicht abgerufen werden oder es können sogar Probleme auftreten. Durch die bewusste Beschäftigung diverser Teams wird eine besonders positive Unternehmenskultur geprägt, gleichzeitig wird die mögliche Ausprägung von Vorurteilen verhindert, die neue Ideen und Herangehensweisen einengen können.

Mit dem vorliegenden Guide wollen wir helfen, den Blick auf das Thema Diversität zu schärfen, und konkrete Hilfestellungen anbieten, etwa bei der Frage, wie Stellenausschreibungen so gestaltet werden können, dass sich auch Personen angesprochen fühlen, deren Perspektiven im Unternehmen bisher noch fehlen. Ein reflektierter Umgang mit dem Thema Vielfalt hilft Unternehmen, attraktive Arbeitsumfelder zu schaffen und so die Zufriedenheit und Kreativität aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen.