BIU erwartet für 2011 deutliches Beschäftigungsplus in der deutschen Games-Industrie

Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) e.V. rechnet für 2011 mit einem deutlichen Anstieg der Beschäftigtenzahlen in der deutschen Games-Industrie. Dies teilte der BIU heute anlässlich des 5. Game Forum Germany in Hannover mit. Insgesamt nahmen knapp 400 Branchenvertreter an beiden Konferenztagen teil – damit konnten die Veranstalter, nordmedia – Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH und der BIU, in diesem Jahr einen Besucherrekord verzeichnen. Zu den hochkarätigen Sprechern zählte unter unterem die Entwicklerlegende Ron Gilbert, der mit kreativen Einblicken hinter die Kulissen von LucasArts-Klassikern wie Maniac Mansion und Monkey Island überzeugte.
 
Vor dem Hintergrund einer steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der deutschen Games-Branche kam eine Paneldiskussion zum Thema "Talent Recruitment", an der Vertreter aus Industrie und Ausbildung teilnahmen, zu dem Ergebnis, dass bereits heute Engpässe auf dem heimischen Arbeitsmarkt zu spüren seien. Vor allem im Bereich der Online- und Browser-Games sei der Markt hart umkämpft. Dazu Olaf Wolters, Geschäftsführer des BIU: "Wir beobachten aktuell den stärksten Wachstumsschub, den wir auf dem Arbeitsmarkt in der deutschen Games-Branche bislang erlebt haben. Nach einer Konsolidierungsphase in den letzten Jahren wird wieder kräftig eingestellt". Die steigende Nachfrage erklärt er neben der allgemeinen Erholung der Konjunktur vor allem mit einem Strukturwandel in der deutschen Games-Branche. Konnten bislang nur vereinzelt deutsche Studios und Games-Anbieter international von sich reden machen, entwickeln sich derzeit vor allem Online- und Browser-Games aus Deutschland zu erfolgreichen Exportproduktionen. "Deutschland hat sich in kürzester Zeit zu einem internationalen Produktionsstandort für Online- und Browser-Games entwickelt. Das wirkt sich ausgesprochen positiv auf den Arbeitsmarkt aus", so Wolters weiter.
 
Diesen Trend kann auch Andreas Stock, geschäftsführender Gesellschafter der Personalberatung Ganz & Stock, bestätigen: "Wir erleben derzeit einen für Deutschland einmaligen Einstellungsboom. Allein im Online-Games-Segment sind schätzungsweise 1.000 Stellen in Deutschland offen. Besonders nachgefragt sind Fachkräfte für Webprogrammierung und Serverentwicklung. Aber auch im Marketing fehlt es an Online-Spezialisten mit einer Berufserfahrung zwischen drei und fünf Jahren". Dabei werde nicht nur in der Games-Branche gesucht, sondern auch in anderen Zweigen der Internetwirtschaft, die an der Produktion und dem Betrieb von Online-Games beteiligt sind. Bestes Beispiel seien die Anbieter von Online-Payment-Systemen. Um dem Bedarf gerecht zu werden, rekrutiere man sowohl im In- als auch im Ausland, wo mittlerweile auch deutsche Games-Spezialisten gefragt seien. "Das hat es so noch nicht gegeben", führt Stock, der auf mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Games-Branche blickt, weiter aus.
 
Nach Schätzungen des BIU sind aktuell etwa 10.000 Menschen in Deutschland festangestellt oder freiberuflich in der Gamesbranche tätig, berücksichtigt man die gesamte Wertschöpfungskette von Games. Diese Zahl könnte bald deutlich steigen: "Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Games-Industrie in den kommenden zwei Jahren um etwa 10 Prozent wachsen wird. Damit wird die Games-Industrie als Teil der Kreativwirtschaft in Deutschland weiter an Bedeutung gewinnen", stellt Wolters abschließend fest.
 

Informationen zum BIU e.V.

Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. (BIU) ist der Interessenverband der Anbieter und Produzenten von Unterhaltungssoftware in Deutschland. Er organisiert die Interessen der maßgeblichen Unternehmen im Bereich der interaktiven Unterhaltung. Als kompetenter Ansprechpartner für Medien sowie politische und gesellschaftliche Institutionen beantwortet der BIU alle Fragen rund um das Thema Computer- und Videospiele.
 

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