Umwelt- und Klimaschutz in der deutschen Games-Branche

„Es gibt keinen Planeten B“. So kurz dieser Slogan von der Klima-Bewegung Fridays For Future ist, so mächtig ist sein Inhalt: Wenn wir jetzt nicht etwas gegen den stetig voranschreitenden Klimawandel tun, sind die Dystopien aus manchen Games nicht mehr weit entfernt. Denn wir sehen heute schon die gravierenden Folgen der Erderwärmung in Form von Überschwemmungen, Waldbränden oder Wirbelstürmen. 

Für uns als deutsche Games-Branche spielt Umwelt- und Klimaschutz heute schon eine wichtige Rolle. Ob Spiele-Entwickler oder Publisher, Esport-Veranstalter, Bildungseinrichtung oder Dienstleister aus dem Games-Bereich: Sie alle haben die Dringlichkeit des Themas bereits erkannt. 76 Prozent der Unternehmen engagieren sich deshalb schon mit entsprechenden Projekten, um nachhaltiger zu wirtschaften und dafür zu sensibilisieren. Dazu gehören beispielsweise Sparmaßnahmen bei Energie und Heizung, die Nutzung von Ökostrom, Abfalltrennung, umweltfreundliche Verpackungskonzepte oder auch die Thematisierung von Umwelt- und Klimaschutz in den Spielen selbst.

Die Unternehmen organisieren ihr Engagement dabei sehr unterschiedlich: Einige haben intern kleine „Green-Teams“ gebildet, die entsprechende Maßnahmen des Umwelt- und Klimaschutzes entwickeln und umsetzen. Bei anderen wird das Thema durch die Geschäftsführung gestaltet. 

Auch uns als game – Verband der deutschen Games-Branche ist Umwelt- und Klimaschutz ein besonderes Anliegen. Wir haben all unsere Arbeitsprozesse durchleuchtet und optimiert, sodass wir in der Geschäftsstelle seit 2021 klimaneutral arbeiten. Über ClimatePartner unterstützen wir Klimaschutzprojekte wie „Saubere Kochöfen“ in Nyungwe, Ruanda und das Projekt „Wasserkraft“ in Virunga, D.R. Kongo. Mit diesen beiden Projekten kompensieren wir unsere CO2- Emissionen, die unter anderem durch den Geschäftsbetrieb, Arbeitswege der Mitarbeitenden und Geschäftsreisen angefallen sind.

Seit Mitte Juni 2021 sind wir zudem Teil der „Playing for the Planet Alliance“, einer Kooperation der Vereinten Nationen mit der Games-Branche.

Und auch beim weltgrößten Games-Event wird Nachhaltigkeit großgeschrieben: Im Rahmen der neuen Nachhaltigkeitsinitiative „gamescom goes green“ wird die gamescom zum ersten klimafreundlichen Games-Event und zu einer der ersten Veranstaltungen dieses Ausmaßes mit einem solch umfassenden Konzept überhaupt. So werden – aufbauend auf bisherigen Maßnahmen wie kostenfreien ÖPNV-Tickets und dem gamescom forest – alle Emissionen des Kern-Events in Kooperation mit dem Klimaexperten ClimatePartner zu 100 Prozent kompensiert. Die Besucherinnen und Besucher erhalten die Möglichkeit, für ihren Besuch einen freiwilligen Klimaschutzbeitrag zu leisten und damit den weiteren Ausbau des gamescom forest nahe Bayreuth zu unterstützen. Auch die Aussteller können ihre Emissionen, die beispielsweise durch den Standbau oder die Anreise entstehen, durch einen Klimaschutzbeitrag kompensieren. „gamescom goes green“ soll dabei nur der Startpunkt sein: Mittel- und langfristig setzt die gamescom als Ganzes auf Reduzierung und Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen, damit perspektivisch immer weniger kompensiert werden muss.

Wir alle wissen, welche enorme gesellschaftliche Herausforderung durch den Klimawandel vor uns liegt und arbeiten auf verschiedenen Wegen daran, als Games-Branche unseren Beitrag dazu zu leisten.

Wie diese Initiativen aussehen und wo sich die Games-Branche bereits für den Umwelt- und Klimaschutz engagiert, möchten wir in diesem Guide zeigen. Wir hoffen, damit auch erste Impulse und Ideen für die geben zu können, die gerade noch am Anfang stehen und sind gespannt, auf alles, was hier noch kommt. Denn fest steht: Der Umwelt- und Klimaschutz ist eine der größten und wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit.