Brückenschlag zwischen Buch und Game auf der Frankfurter Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse forciert den Brückenschlag zwischen Büchern und Games. Auf der crossmedialen Plattform "Frankfurt StoryDrive" im Forum Film & Media sind Games so prominent vertreten wie nie. Neben lizenz- und urheberrechtlichen Fragen stehen hier vor allem zukünftige Berührungspunkte der unterschiedlichen Medien im Fokus. Im Bildungsareal der Messehallen stellen auch in diesem Jahr Nintendo, Tivola sowie große Bildungsverleger wie Cornelsen, Tessloff und Westermann ausgewählte Games vor. Im Rahmenprogramm werden zwei Games-Awards verliehen: der TOMMI und die Gigamaus.
 
"Wir beobachten seit einigen Jahren, dass die Buch- und Gamesbranche näher aneinanderrücken", kommentiert Olaf Wolters, Geschäftsführer des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU) die zunehmende Relevanz von Games auf der Frankfurter Buchmesse. "Einer Vielzahl an Games haben Bücher als Vorlage gedient und damit zugleich die Wertschöpfungskette entscheidend verlängert. Oft stellt das Game eine sinnvolle Ergänzung zum Buch dar – sehr zur Freude der Fangemeinden von Werken wie "Der Herr der Ringe", die ihre Lieblingscharaktere auch nach der letzten Seite weiter auf ihren Abenteuern begleiten können", so Wolters weiter.
 
Die Liste der Bücher, die zu Games verarbeitet wurden, ist lang. Sie reicht von der Bibel, dem Buch der Bücher, das gerade erst als Browsergame erschienen ist, bis hin zu den Bestsellern der Gegenwart. Zu den bekanntesten buchbasierten Games zählen die Spiele der Harry Potter-Reihe, die sowohl als realitätsnahes Adventure-Game als auch in Lego-Optik erschienen sind oder das Fantasy-Epos "Der Herr der Ringe", das klassisch auf PC und Konsole sowie auch in Communities im Internet gespielt wird. Die Fantasiewelten sind prädestiniert für die Umsetzung als Game, wie auch die "Chroniken von Narnia" oder die Hexersaga "The Witcher" des polnischen Schriftstellers Andrzej Sapkowski eindrucksvoll zeigen. Darüber hinaus sind Comics beliebte Vorlagen für Games, allen voran Batman und Spiderman sowie Charaktere aus der Manga-Welt. So zählen die Spiele aus der Pokémon-Reihe heute zu den meistverkauften Games für den Nintendo DS überhaupt.
 
Sehr große Anknüpfungspunkte zwischen Buch und Game sieht der BIU-Geschäftsführer im Bereich der Educational und Serious Games, also Spiele, bei denen ein ernsthafter Nutzen – und weniger die reine Unterhaltung – im Vordergrund stehen: "Gerade bei der Wissensvermittlung oder dem Erlernen praktischer Fähigkeiten können die interaktiven Möglichkeiten von Games ihre Vorteile voll ausspielen. Kochspiele wie "Das große Sarah Wiener Kochspiel" oder "Koch doch mal!" haben eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben. Aber auch beim Erlernen einer neuen Fremdsprache, Mathematik oder Teamfähigkeit nimmt die Games-Industrie Fahrt auf. Ob Tivola, Diesterweg oder Cornelson – viele Verlage haben sich in Stellung gebracht. Die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgereizt. Vor allem die Geschichte der enhanced books, also elektronischer Bücher, die multimediale Inhalte wie Games integrieren, hat gerade erst begonnen", stellt Wolters fest.
 
Um die Bedeutung von Games auf der Frankfurter Buchmesse und vor allem im Bereich von Frankfurt StoryDrive (http://storydrivefrankfurt.com/de) auszubauen, hat sich die Messe zahlreiche Experten an Bord geholt und Kooperationen geschlossen. Die Computerspielschule Leipzig ist im Forum mit einem Stand vertreten. Zudem nehmen zahlreiche Vertreter führender Games-Unternehmen und Verbände an der Konferenz "StoryDrive" teil. So erläutert BIU-Geschäftsführer Wolters in der medienübergreifenden Paneldiskussion "Kampf den Piraten: all together? Maybe tomorrow” die Problematik der Urheberrechtsverletzungen für die Gamesindustrie. Die Diskussion findet am 7. Oktober von 13:30 bis 14:15 Uhr im Forum Film & Media (F.0) im Kino 2 statt.
 
Im Rahmenprogramm der Buchmesse werden auch in diesem Jahr zwei wichtige Games-Awards verliehen: Der TOMMI (www.kindersoftwarepreis.de) prämiert herausragende, empfehlenswerte und innovative Softwaretitel für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren. In diesem Jahr steht der TOMMI erstmals unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder. Die Gigamaus (www.gigamaus.de) der Zeitschrift Eltern family wird in diesem Jahr zum dreizehnten Mal verliehen und prämiert empfehlenswerte Familiensoftware und Onlineangebote.
 

Weitere Informationen

Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU) ist der Interessenverband der Anbieter und Produzenten von Unterhaltungssoftware in Deutschland. Er organisiert die Interessen der maßgeblichen Unternehmen im Bereich der interaktiven Unterhaltung. Als kompetenter Ansprechpartner für Medien sowie politische und gesellschaftliche Institutionen beantwortet der BIU alle Fragen rund um das Thema Computer- und Videospiele.
 

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