game-Verband: Viel ungenutztes Potenzial bei Wissenschaft, Forschung und Lehre im Games-Bereich in Deutschland

game-Verband: Viel ungenutztes Potenzial bei Wissenschaft, Forschung und Lehre im Games-Bereich in Deutschland

Berlin, 18. August 2023 – Der game – Verband der deutschen Games-Branche hat gemeinsam mit seinen Mitgliedern aus Unternehmen und Bildungseinrichtungen fünf Maßnahmen vorgestellt, wie Wissenschaft, Forschung und Lehre im Bereich Games gestärkt werden können. So müssten beispielsweise mehr Professuren und Studiengänge eingerichtet, Forschungsnetzwerke unterstützt und einheitliche Standards bei der Akkreditierung von Games-Studiengängen entwickelt werden. Insgesamt werden Games an Hochschulen in vielen Fällen noch zu kleinteilig gedacht, beziehungsweise zu häufig an ähnliche Studiengänge angehängt, ohne der Komplexität und Interdisziplinarität des Fachs gerecht zu werden. Wichtig ist hier aus Sicht des game-Verbands, das Thema Games ganzheitlicher zu betrachten, etwa indem direkt mehrere Studiengänge, beispielsweise zu Game-Design, Game-Art, Game-Engineering und Game-Studies, angeboten und miteinander verzahnt werden können. Hierfür sollten die Länder neben dedizierten Games-Fakultäten auch über eine eigenständige „Games-Universität“ nach dem Vorbild der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF nachdenken. Diese könnte zu einem Magneten für internationale Fachkräfte werden und sich bestenfalls in den Reigen der Exzellenz-Universitäten einreihen.

Die fünf Forderungen sollen unter anderem dabei helfen, den Fachkräftemangel der Games-Branche zu verringern. So ist die Anzahl der Games-Unternehmen in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht zuletzt auch durch die Games-Förderung deutlich gestiegen. Dementsprechend ist die Nachfrage nach Fachkräften besonders groß. Der Ausbau von Forschung und Lehre im Games-Bereich würde aber auch dabei helfen, dem Ziel der Games-Strategie des Bundes gerecht zu werden, Deutschland zum internationalen Leitmarkt zu entwickeln. Hinzu kommt: Viele Games-Fachkräfte sind auch in anderen digitalisierten Wirtschaftsbereichen stark nachgefragte Expertinnen und Experten. Ein Ausbau von Wissenschaft, Forschung und Lehre im Games-Bereich würde daher nicht nur Deutschland als Games-, sondern auch als Digital-Standort nachhaltig stärken.

Die fünf Forderungen im Überblick:

1) Mehr und besser ausgestattete Professuren, Studiengänge und Forschungscluster

2) Bildungs- und Forschungsnetzwerke unterstützen

3) Einheitliche Standards und Leitlinien für Akkreditierung von Games-Studiengängen

4) Promotion und Habilitation für alle Games-Studiengänge

5) Gründung einer „Games-Universität“

„Bei Wissenschaft, Forschung und Lehre im Games-Bereich lassen wir in Deutschland noch zu viel Potenzial ungenutzt, obwohl die Bedeutung von Games und ihren Technologien für die unterschiedlichsten Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft essentiell sind. Während sich die Anzahl und Auswahl an Studiengängen seit einigen Jahren durchaus steigert, fristen Lehrstühle und Studiengänge mit Games-Bezug zu häufig ein Nischendasein, wenn es sie vor Ort überhaupt gibt. Dabei sind sowohl die Entwicklung und Vermarktung von Games als auch die akademische Beschäftigung mit ihnen äußerst komplex und umfassen eine Vielzahl einzelner Fachrichtungen. Hier muss ganzheitlicher und interdisziplinärer an die Betrachtung von Games an den Hochschulen in Deutschland gegangen werden. Die deutliche Stärkung von Wissenschaft und Ausbildung im Games-Bereich wäre ein starker Impuls für den Games-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche.

Am 24. August 2023 wird Prof. Michael Hebel von der Hochschule Neu-UIm auf dem gamescom congress um 10:30 Uhr bei seinem Vortrag „Brauchen wir eine Games-Uni in Deutschland – Games in Wissenschaft, Forschung, Lehre und Ausbildung stärken“ die Forderungen vorstellen.

Eine detailliertere Übersicht zu den fünf Forderungen gibt es unter www.game.de/positionen/fuenf-forderungen-um-deutschland-zum-besten-games-standort-fuer-wissenschaft-forschung-und-lehre-zu-machen

game – Verband der deutschen Games-Branche

Wir sind der Verband der deutschen Games-Branche. Unsere Mitglieder bilden das gesamte Games-Ökosystem ab, von Entwicklungs-Studios und Publishern bis hin zu Esport-Veranstaltern, Bildungseinrichtungen oder Institutionen. Als Mitveranstalter der gamescom verantworten wir das weltgrößte Event für Computer- und Videospiele. Wir sind Gesellschafter der USK, der Stiftung Digitale Spielekultur, der esports player foundation, der devcom und der Verwertungsgesellschaft VHG sowie Träger des Deutschen Computerspielpreises. Als zentraler Ansprechpartner für Medien, Politik und Gesellschaft beantworten wir alle Fragen etwa zur Marktentwicklung, Spielekultur und Medienkompetenz. Gemeinsam machen wir Deutschland zum Herzen der Games-Welt. Wir bereichern mit Games das Leben aller Menschen. 

Pressekontakt:
Martin Puppe
game – Verband der deutschen Games-Branche e.V.
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