Die Implementierung und Ausgestaltung sogenannter Lootboxen beziehungsweise Beuteboxen in Computer- und Videospielen wird teilweise kontrovers diskutiert. Der game nimmt dies als Verband der deutschen Computer- und Videospielbranche zum Anlass, die häufigsten Aspekte der Debatte einzuordnen.
Was sind Lootboxen?
Der game erkläutert in dem Positionspapier, was Lootboxen sind und welche Funktion sie in Computer- und Videospielen einnehmen: So erweitern Lootboxen die Möglichkeiten der Spielerinnen und Spieler mit virtuellen Gegenständen und Zusatzinhalten. Lootboxen gibt es seit über zehn Jahren in vielen unterschiedlichen Varianten. Die allermeisten enthalten Verkleidungen oder neue Ausrüstungsgegenstände, mit denen die eigene Spielfigur individualisiert werden kann. Je nach Spieldesign erhalten Spielerinnen und Spieler Lootboxen nicht nur indem sie bestimmte Spielziele erreichen, sondern sie können diese auch käuflich erwerben. Der Kauf von Lootboxen ist immer freiwillig, zum Erreichen des Spielziels sind sie nicht erforderlich.
Worum geht es in der aktuellen Diskussion?
Weiterhin wird in dem Positionspapier auf die aktuelle Diskussion eingegangen. So steht das Geschäftsmodell sowie die Spielbalance im Mittelpunkt der Diskussion unter Gamern. Durch den Einsatz von Zufallskomponenten kam weiterhin die Frage auf, ob es sich bei Lootboxen um Glücksspiel handeln könnte. Spieler erhalten allerdings für den Kauf von Lootboxen immer einen vorher genannten Umfang an virtuellen Gegenständen und Zusatzinhalten. Um die Transparenz für Spielerinnen und Spieler bei Lootboxen zu erhöhen, wird in vielen Spielen mittlerweile die Wahrscheinlichkeiten angegeben, mit der die Spielerinnen und Spieler bestimmte virtuelle Gegenstände erhalten können. In vielen beliebten Spielen wurden zudem die Mechanismen dahingehend angepasst, dass die Spielerinnen und Spieler vor dem Kauf wissen, welche Gegenstände in einer Lootbox enthalten sind. Insgesamt entsprechen Lootboxen Sammelkarten-Spielen, Panini-Sammelbildern oder Überraschungseiern, unterscheiden sich aber deutlich von Glücksspiel-Mechanismen.
11 Fakten über Lootboxen
- 1. Lootboxen sind Spielelemente, die in manchen Games eingesetzt werden. Sie enthalten virtuelle Gegenstände wie Verkleidungen, sogenannte Skins, oder Ausrüstungsgegenstände.
- 2. Spielerinnen und Spieler können Lootboxen käuflich erwerben oder mit dem Erreichen eines bestimmten Spielziels bekommen. Der Kauf von Lootboxen ist immer freiwillig, zum Erreichen des Spielziels sind sie nicht erforderlich.
- 3. Spielerische Vorteile erlangen die Spielerinnen und Spieler mit den Inhalten aus der Lootbox in den allermeisten Fällen nicht.
- 4. Lootboxen enthalten immer einen vorher genannten Umfang an virtuellen Gegenständen und Zusatzinhalten. Lediglich die exakten Inhalte sind nicht bekannt, so wie auch bei Panini-Sammelbildern oder Überraschungseiern.
- 5. Virtuelle Gegenstände aus einer Lootbox können im Spiel nicht gegen Echtgeld getauscht werden.
- 6. Der Großteil aller Spielerinnen und Spieler gibt kein Geld für freiwillige Zusatzangebote aus.
- 7. Für die Entwickler und Publisher von Computer- und Videospielen sind Zusatzangebote, zu denen auch Lootboxen zählen, eine wichtige, zusätzliche Erlösquelle, mit der es gelingt, trotz stark gestiegener Produktionskosten, die Preise für Spiele konstant zu halten.
- 8. Ein Verlust des eingesetzten Geldes, wie bei Glücksspielen elementarer Bestandteil, ist ausgeschlossen. Spielerinnen und Spieler erhalten immer einen Gegenwert in Form virtueller Inhalte. Viele Plattformen und Spieleentwickler geben an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein bestimmter virtueller Gegenstand erworben wird oder planen dies zu tun.
- 9. Lootboxen sind für die allermeisten Spielerinnen und Spieler kein entscheidendes Motivationselement ein Spiel zu spielen. Sie führen daher nicht zum exzessiven Spielen oder exorbitanten Ausgaben.
- 10. Eltern können den Kauf von Zusatzinhalten verhindern, indem sie den Kauf systemweit deaktivieren oder keine Kreditkartendaten hinterlegen.
- 11. Für Lootboxen in Games existieren klare jugendschutzrechtliche Vorgaben. Vermutete Verstöße können der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gemeldet werden.
Das vollständige Positionspapiers des game ist im beigefügten PDF zu finden.