Stellungnahme zum Eckpunktepapier „Vorschläge zum Jugendmedienschutz“

Stellungnahme zum Eckpunktepapier „Vorschläge zum Jugendmedienschutz“

Im Rahmen des Onlinekonsultationsverfahrens und des Eckpunktepapiers „Vorschläge zum Jugendmedienschutz“ (PDF) hat der BIU Stellung zu den einzelnen geplanten Änderungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages (JMStV) genommen. Konkret geht der BIU auf verschiedene Aspekte der Alterskennzeichnung ein und beantwortet Fragen, die im Eckpunktepapier aufgeworfen worden sind. Gefordert wird unter anderem eine freiwillige rechtssichere Kennzeichnung von Spielen, die ausschließlich online distribuiert werden, nach dem bislang gewohnten Jugendschutzgesetz-Verfahren (JuSchG-Verfahren) und zusätzliche Optionen für den Anbieter, seiner Verpflichtung nach dem JMStV nachzukommen.
 
Die bisherige unzeitgemäße Differenzierung nach offline- und nur online-distribuierten Spielen führt zu einer Verunsicherung der Nutzer zu Lasten der Anwendungspraxis des Jugendschutzes. Letztendlich kann der Jugendschutz aber nur erfolgreich sein, wenn Altersklassifizierung und praktische Anwendung des Jugendschutzes Hand in Hand gehen. Spiele erreichen heute sowohl telemedial, als auch über Datenträger im Handel sowie über die parallele Nutzung beider Vertriebswege ihre Nutzer. Ein effektives Jugendschutzsystem muss darauf reagieren und den Anbietern, die freiwillig bereit sind, Jugendschutz über die Nutzung von Alterskennzeichen zu integrieren, ein flexibles, einheitliches und einfaches Verfahren zur Verfügung stellen.

USK-Kennzeichen mit hohem Nutzen

Herausgestellt wird der hohe Nutzen der USK-Kennzeichen für Endverbraucher und damit für den praktischen Jugendschutz im Zusammenhang mit nur online-distribuierten Spielen, da die USK-Kennzeichen einen hohen Bekanntheitsgrad haben und damit über eine besonders große Wirksamkeit verfügen. Eine Beschränkung auf nur noch zwei Altersstufen von 12 und 18 Jahren hält der BIU dagegen nicht für sinnvoll, da dies zu erheblichen Verunsicherung der Verbraucher und zu kontraproduktiven Anreizen führen würde.