Entwurf eines Kleinanlegerschutzgesetzes

Entwurf eines Kleinanlegerschutzgesetzes

Vor dem Hintergrund der Bestrebung der Bundesregierung den sogenannten grauen Kapitalmarkt verstärkt zu regulieren, warnt der BIU davor, Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen ungewollt durch den Gesetzesentwurf (PDF) unverhältnismäßig zu behindern und zu benachteiligen. Aus diesem Grund sind im Rahmen des Gesetzgebungsprozesses trotz deutlicher Konkretisierung im Vergleich zum Referentenentwurf noch Änderungen erforderlich. Mit dem nun vorliegenden Entwurf besteht nach wie vor die erhebliche Gefahr, die deutsche Computer- und Videospielbranche in ihrer Finanzausstattung, Dynamik und Innovationskraft auszubremsen. Damit neue Formen der Unterstützung wie Crowdinvesting auch weiterhin rechtssicher möglich und attraktiv bleiben sowie zugleich Innovationen nicht ausgebremst werden, sind aus der Sicht der Computer- und Videospielbranche die in der Stellungnahme aufgeführten Änderungen angeraten.

Hintergrund: Crowdinvesting als wichtiges Finanzierungsinstrument

Für Start-ups aus der Computer- und Videospielbranche sind Crowdinvesting, in erster Linie jedoch Crowdfunding und hier insbesondere das sogenannte reward-based Crowdfunding, zu wichtigen Finanzierungsinstrumenten geworden. Neben dem monetären Aspekt steht beim reward-based Crowdfunding für das Unternehmen immer auch der Austausch mit den künftigen Kunden, deren Bindung an ein Spiele-Projekt sowie die Einbindung ihrer Kreativität in das Spiele-Projekt im Fokus. Während bei klassischen Finanzmarktprodukten für den Investor/Kunden die sichere Geldanlage oder die Höhe der versprochenen Rendite im Vordergrund stehen, steht beim reward-based Crowdfunding das Interesse an der Realisierung eines Projektes im Vordergrund. Für die Kultur- und Kreativbranche und hier insbesondere die Computer- und Videospielbranche ist die besonders enge Kundenbindung und der Wunsch der Crowd gemeinsam eine Idee Wirklichkeit werden zu lassen, die maßgebliche Motivation.