Jahresreport der Computer- und Videospielbranche in Deutschland 2014

Jahresreport der Computer- und Videospielbranche in Deutschland 2014

Der Jahresreport der Computer- und Videospielbranche in Deutschland 2014 gibt einen einzigartigen, umfassenden Überblick über den deutschen Markt und weitere wichtige Eckdaten der Branche in Deutschland.
 
Betrachtet man die Umsatzerlöse, so verlief das Jahr 2014 für die Computer und Videospielbranche in Deutschland überaus erfolgreich, der Umsatz mit Hard- und Software legte um elf Prozent auf 2,67 Milliarden Euro zu. Die Computer- und Videospielbranche ist damit die Medienbranche mit dem dynamischsten Wachstum. Berücksichtigt man nur die Computer- und Videospiele (ohne Hardware), betrug der Zuwachs immer noch vier Prozent bei einem Umsatz von 1,89 Milliarden Euro. Zudem wurde mit der Einführung neuer Spielekonsolen ein wichtiger Grundstein für weiteres Wachstum gelegt – nämlich mit den sogenannten Next-Gen-Spielekonsolen von Microsoft, Nintendo und Sony.

Deutsche Branche vor großer Herausforderung

Die Freude über diese positiven Zahlen kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die deutsche Branche vor einer großen Herausforderung steht: Das Land zählt weltweit zu den größten Absatzmärkten für digitale Spiele, als Produktionsstandort spielt es jedoch weiterhin nur eine untergeordnete Rolle. Wir Deutschen sind von Erfolgsmeldungen über die Exportstärke unserer Wirtschaft verwöhnt, für den weltweiten Wachstumsmarkt der Computer und Videospiele müssen wir jedoch feststellen: Vom Status eines Exportweltmeisters ist die deutsche Computer- und Videospielbranche weit entfernt.

Ganzheitlicher Förderansatz fehlt

Deutsche Entwickler konkurrieren international mit Unternehmen, die auf umfangreiche strategische und finanzielle Förderung sowie auf maßgeschneiderte Rahmenbedingungen bauen können. In Deutschland fehlt es an einem ganzheitlichen Förderansatz, der sowohl finanzielle als auch strategische Förderung umfasst. Während in anderen Ländern die Potenziale der Branche längst erkannt wurden, kämpft sie in Deutschland weiterhin um Anerkennung als Medium, Kulturgut und Innovationstreiber. Einige deutsche Unternehmen haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie international konkurrenzfähige Spiele entwickeln und weltweit erfolgreich vermarkten können. Damit sie jedoch keine Einzelfälle bleiben und der Standort Deutschland insgesamt international wettbewerbsfähig aufgestellt ist, sind dringend die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen.



Martin Puppe
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