Rund 30.000 Menschen in der deutschen Computer- und Videospielbranche tätig

Rund 30.000 Menschen in der deutschen Computer- und Videospielbranche tätig
  • Verband der Computer- und Videospielbranche stellt aktuelle Daten zum Arbeitsmarkt vor
  • Allein bei Entwicklern und Publishern von Computer- und Videospielen sind rund 13.000 Menschen tätig
  • Arbeitsmarkt-Potential der Branche bei weitem noch nicht ausgeschöpft

Berlin, 19. Mai 2015 – Die Computer- und Videospielindustrie beschäftigt rund 13.000 Menschen in Deutschland. Zum Stichtag 31. März 2015 waren 12.726 Menschen bei 450 Unternehmen mit der Entwicklung und dem Publishen – dem Branchenbegriff für das Verlegen – von digitalen Spielen in Deutschland beschäftigt. Der Großteil dieser 450 Unternehmen, nämlich 276, entwickelt schwerpunktmäßig Spiele, 67 haben ihren unternehmerischen Fokus auf das Publishing gelegt. Die übrigen 107 Unternehmen der deutschen Computer- und Videospielbranche agieren sowohl als Entwickler als auch Publisher. Zählt man auch die Beschäftigten hinzu, die sich in angrenzenden Bereichen Computer- und Videospielen widmen – etwa als Fachverkäufer im Einzelhandel, Journalisten, Wissenschaftler, Mitarbeiter von Behörden und Institutionen –, steigt die Anzahl der durch die Computer- und Videospielbranche gesicherten Arbeitsstellen auf 30.231. Das gab der BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware bekannt. Grundlage für die Daten ist die Branchendatenbank „Industriekompass“, die zuletzt grundlegend überarbeitet worden ist, um einen genaueren Einblick in den Arbeitsmarkt der Computer- und Videospielbranche in Deutschland zu erhalten. Daten aus der Zeit vor der Überarbeitung sind aufgrund der tiefgreifenden Änderungen nicht vergleichbar. Dass die Anzahl der Beschäftigten in der deutschen Computer- und Videospielbranche zumindest leicht gewachsen ist, legen die vielen Experteneinschätzungen nahe, die für die Überarbeitung des „Industriekompasses“ eingeholt wurden.
 
[quotation cite=“Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer BIU“]Die rund 13.000 im Kern der Branche Beschäftigten sind ein Indikator für die dynamische Entwicklung und wirtschaftliche Relevanz der Branche wie auch ihrer Attraktivität für Arbeitnehmer.[/quotation]“Der Blick auf die Beschäftigtenzahlen der Computer- und Videospielbranche in Deutschland zeigt zweierlei: Die rund 13.000 im Kern der Branche Beschäftigten sind ein Indikator für die dynamische Entwicklung und wirtschaftliche Relevanz der Branche wie auch ihrer Attraktivität für Arbeitnehmer. Andererseits spielt Deutschland international nur als Absatzmarkt für digitale Spiele eine herausgehobene Rolle. Als Entwicklungsstandort für Videospiele hat Deutschland zuletzt den Anschluss verloren und sein Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft“, sagt Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU. „Insgesamt sind die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Computer- und Videospielen in Deutschland international nicht konkurrenzfähig. Andere Länder wie Großbritannien, Frankreich oder Kanada haben die kulturelle, technologische und wirtschaftliche Bedeutung digitaler Spiele frühzeitig erkannt und die Branche entsprechend gefördert. Mehrere zehntausend Stellen für hochqualifizierte Spezialisten sind so in diesen Ländern in wenigen Jahren entstanden.“

Industriekompass gibt Überblick zu Marktveränderungen

Die Daten des Industriekompasses lassen auch Rückschlüsse auf langfristige Branchenentwicklungen zu: So gibt es derzeit rund 50 Unternehmen in Deutschland, die ausschließlich als Publisher agieren. Im Vergleich dazu gibt es in Deutschland mehr, nämlich rund 107 Unternehmen, die sowohl entwickeln als auch publishen. In dem zahlenmäßigen Verhältnis dieser beiden Unternehmenstypen bilden sich langfristige Branchen-Entwicklungen ab: Die einstige strikte Rollentrennung in Entwickler und Publisher hat sich überholt. Ein Grund hierfür ist unter anderem der Erfolg von Mobilgeräten als Spieleplattform sowie von Browser- und Online-Spielen, die alle als Download vertrieben werden. Hierdurch haben viele Unternehmen nun einen direkten Zugang zu den Kunden. „Der Trend zum Vertrieb von Spielen per Download verändert die Branche dauerhaft. Insbesondere kleinen Teams eröffnen sich so völlig neue Möglichkeiten auch mit kleinen Produktionen international ein Millionenpublikum zu erreichen. In dieser Entwicklung stecken große Chancen für den Standort Deutschland“, sagt Schenk. „Die Chancen durch den Trend zur digitalen Distribution versuchen auch andere Standorte zu nutzen. Daher ist es wichtig, jetzt schnell die Rahmenbedingungen zu verbessern, etwa bei der Bewältigung des Fachkräftemangels oder beim vereinfachten Zugang zu Wagniskapital.“
 
Mehr Informationen zum Industriekompass gibt es unter: www.industriekompass-games.de

Zur Methodik des Industriekompasses

In der Branchendatenbank „Industriekompass“ werden kontinuierlich Entwicklungen der deutschen Computer- und Videospielbranche erfasst. Mittels eingehenden Branchenbeobachtungen und -recherchen sowie entsprechender Hochrechnungen und Expertenbefragungen ermittelt der BIU dauerhaft die Beschäftigungssituation der Branche in Deutschland. Damit bietet der BIU die umfangreichste und detaillierteste Übersicht zur Branche in Deutschland an.

Informationen zum BIU

Der BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. ist der Verband der deutschen Computer- und Videospielindustrie. Seine 23 Mitglieder sind Entwickler, Publisher und Anbieter von digitalen Spielen und repräsentieren über 85 Prozent des deutschen Marktes. Der BIU ist beispielsweise Veranstalter der gamescom. Als kompetenter Ansprechpartner für Medien sowie politische und gesellschaftliche Institutionen beantwortet der BIU alle Fragen rund um das Thema digitale Spiele.

Pressekontakt:

Martin Puppe
BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V.
Charlottenstraße 62
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Tel.: 030 2408779-20
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