Trotz starken Marktwachstums: Anzahl der Beschäftigten in der deutschen Games-Branche rückläufig

Trotz starken Marktwachstums: Anzahl der Beschäftigten in der deutschen Games-Branche rückläufig

Bild: SOFTGAMES
 
• Games-Entwickler und -Publisher beschäftigen 11.014 Menschen in Deutschland
• 614 Unternehmen in Deutschland entwickeln und vertreiben Games
• Deutscher Games-Markt wächst um 9 Prozent
 
Berlin, 7. August 2019 – Ein Rückgang bei den Beschäftigten und ein Wachstum bei der Anzahl kleiner Unternehmen: So fasst der game – Verband der deutschen Games-Branche die Entwicklung in Deutschland zusammen. Die Anzahl der Beschäftigten ist bei Unternehmen, die Games entwickeln und vertreiben, im Vergleich zum vergangenen Jahr um 5,9 Prozent auf 11.014 gesunken. Weniger stark fiel der Rückgang im erweiterten Arbeitsmarkt der Games-Branche aus, zu dem etwa Dienstleister, Händler und Medien gehören: Hier fiel die Anzahl der Beschäftigten um 1,2 Prozent. Somit sichert die Games-Branche in Deutschland weiterhin knapp 30.000 Arbeitsplätze.
 

 
Erstaunlich stark ist hingegen die Zahl der Unternehmen gewachsen: Deren Anzahl ist im Vergleich zu 2018 von 524 auf 614 gestiegen. Zum starken Anstieg haben vor allem Neugründungen kleiner Spiele-Entwickler beigetragen. In der Regel beschäftigen diese weniger als 5 Mitarbeiter. Auffällig ist zudem, dass die klassische Rollenverteilung zwischen Spiele-Entwickler und Publisher eine immer geringere Rolle spielt: So ist die Anzahl der Unternehmen, die sowohl entwickeln als auch publishen, innerhalb eines Jahres von 118 auf 272 gestiegen. Der Trend zum Vertrieb über Download-Plattformen und App-Stores hat diese Entwicklung maßgeblich angetrieben.
 
„Der weitere Rückgang der Beschäftigtenzahlen zeigt, wie groß der wirtschaftliche Druck auf Games-Unternehmen in Deutschland ist. Obwohl der Markt abermals deutlich gewachsen ist, mussten insgesamt Stellen abgebaut werden. Der Grund liegt darin, dass nur wenige der in Deutschland gespielten Games auch hierzulande entwickelt werden. Um diesen Trend zu stoppen, brauchen wir eine langfristige Strategie. Die Einführung der Games-Förderung auf Bundesebene ist hierfür der zentrale Baustein. Dass die Fördermittel im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2020 fehlen, hat für viel Verunsicherung gesorgt und ist aufgrund der fehlenden Planungssicherheit auch ein Wachstumshemmnis für Games-Unternehmen jeder Größe“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. „Gleichzeitig gibt der Blick auf die gestiegene Zahl an Unternehmen Zuversicht: Wille und Mut, Games-Unternehmen in Deutschland zu gründen, sind trotz der schwierigen Rahmenbedingungen weiterhin vorhanden. Dieses Potenzial müssen wir als Digital- und Kulturstandort dringend nutzen. Sonst findet die Entwicklung des Leitmediums des 21. Jahrhunderts weitgehend ohne deutsche Beteiligung statt.“
 

Deutscher Games-Markt wächst um 9 Prozent

Der Rückgang der Beschäftigtendaten ist mit Blick auf das starke Marktwachstum umso bemerkenswerter: So ist der Games-Markt in Deutschland 2018 um 9 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Euro gewachsen, wie der game bereits bekannt gab. Größter Wachstumstreiber waren Gebühren für Online-Dienste, deren Umsatz sich mit 353 Millionen Euro innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt hat (+97 Prozent). Auch das Marktsegment der In-Game-Käufe, zu dem auch In-App-Käufe gehören, ist um 28 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gewachsen und trug damit maßgeblich zum Wachstum bei.

Informationen zu den Marktdaten

In dem Online-Verzeichnis gamesmap.de werden kontinuierlich Entwicklungen der deutschen Games-Branche erfasst. Mittels eingehender Branchenbeobachtungen und -recherchen sowie entsprechender Hochrechnungen und Expertenbefragungen ermittelt der game dauerhaft die Beschäftigungssituation der Branche in Deutschland.
 
Die verwendeten Daten basieren auf Erhebungen des GfK Consumer Panels, der GfK Entertainment und von GfK POS Measurement. Die GfK verwendet Erhebungsmethoden zur Erfassung der Daten des deutschen Marktes für digitale Spiele, die weltweit und qualitativ einmalig sind. Hierzu gehören unter anderem eine für die gesamte deutsche Bevölkerung repräsentative laufende Befragung von 25.000 Konsumenten zu ihren Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten bei digitalen Spielen sowie ein Handelspanel. Die Datenerhebungsmethoden erlauben einen einmaligen Einblick in den deutschen Markt für Computer- und Videospiele.

game – Verband der deutschen Games-Branche

Wir sind der Verband der deutschen Games-Branche. Unsere Mitglieder sind Entwickler, Publisher und viele weitere Akteure der Games-Branche wie eSports-Veranstalter, Bildungseinrichtungen und Dienstleister. Als Mitveranstalter der gamescom verantworten wir das weltgrößte Event für Computer- und Videospiele. Wir sind zentraler Ansprechpartner für Medien, Politik und Gesellschaft und beantworten Fragen etwa zur Marktentwicklung, Spielekultur und Medienkompetenz. Unsere Mission ist es, Deutschland zum besten Games-Standort zu machen.

Pressekontakt:

Martin Puppe
game – Verband der deutschen Games-Branche e.V.
Friedrichstraße 165
10117 Berlin
Tel.: 030 2408779-20
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