Umsatz deutscher Games-Unternehmen wächst langsamer als der Markt

Umsatz deutscher Games-Unternehmen wächst langsamer als der Markt
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• Anteil deutscher Spiele-Entwicklungen sinkt auf dem Heimatmarkt auf rund 4,2 Prozent
• „Insgesamt konnten wir davon als deutsche Games-Branche von dem historischen Wachstumssprung auf unserem Heimatmarkt aber leider noch zu wenig profitieren.“
• Games-Gesamtmarkt in Deutschland ist 2020 auf 8,5 Milliarden Euro gestiegen
• Jahresreport der deutschen Games-Branche 2021 veröffentlicht
 
Berlin, 24. August 2021 – Von dem starken Wachstum des deutschen Games-Marktes 2020 konnten deutsche Spiele-Entwickler insgesamt nicht immer profitieren: So sind die Umsätze mit Games aus Deutschland zwar ebenfalls gestiegen, allerdings weniger stark als die Umsätze internationaler Games-Entwicklungen. Das Resultat ist ein leicht gefallener Marktanteil von Games aus Deutschland auf dem Heimatmarkt. Blieben von 100 Euro, die für Games in Deutschland ausgegeben wurden, 2019 noch 4,93 Euro bei deutschen Spiele-Entwicklern, waren es 2020 nur noch 4,17 Euro. Das gab heute der game – Verband der deutschen Games-Branche bekannt. Die Daten basieren auf Erhebungen des GfK Consumer Panels, von GfK Entertainment und App Annie sowie eigenen Markterhebungen und -beobachtungen. Dabei haben sich die einzelnen Marktsegmente recht unterschiedlich entwickelt: Bei Spiele-Apps für Smartphones und Tablets stieg der Marktanteil von rund 3 auf knapp 4,1 Prozent. Auf dem Teilmarkt der PC- und Konsolenspiele sank der Umsatzanteil deutscher Spiele-Entwicklungen hingegen innerhalb eines Jahres von rund 1,9 auf 1,3 Prozent. Einen besonders starken Rückgang gab es bei Online- und Browser-Spielen: Hier ging der Marktanteil auf dem Heimatmarkt um über die Hälfte zurück – von 17,6 auf 7,2 Prozent. Dass deutsche Games-Entwicklungen vom Boom 2020 in vielen Bereichen nicht so stark profitieren konnten, hängt ganz wesentlich mit den im internationalen Vergleich weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen zusammen. Die erst vor wenigen Monaten gestartete Games-Förderung des Bundes ist ein zentraler Schritt, damit Deutschland der Anschluss an erfolgreiche Standorte gelingt. Erste Effekte der Förderung, wie die Zunahme an Beschäftigten im Kernarbeitsmarkt um 8 Prozent, zeigen sich zwar bereits. Umfassendere positive Auswirkungen werden sich allerdings erst mit Verzögerung zeigen. Zudem ist der Games-Markt stark Hit-getrieben und die Anzahl der besonders erfolgreichen Spiele hat großen Einfluss auf den Gesamtumsatz. Je größer und vielfältiger die Entwicklerlandschaft in Deutschland zukünftig wird, desto geringer ist der Einfluss einzelner Studios oder Titel auf den Marktanteil.
 

 
„Die Entwicklung des Games-Marktes 2020 war einmalig und hat sowohl international als auch in Deutschland viele Games-Studios nach vorne gebracht. Insgesamt konnten wir davon als deutsche Games-Branche von dem historischen Wachstumssprung auf unserem Heimatmarkt aber leider noch zu wenig profitieren. Dafür sind wir als Games-Standort noch nicht stark und breit genug aufgestellt. Zwar zeigt die bundesweite Games-Förderung bereits erste Effekte, wie der Anstieg der Beschäftigten im Kernarbeitsmarkt, aber die volle Wirkung wird sie erst in einigen Jahren entfalten. Und auch das wird nur gelingen, wenn wir weiter an den Wettbewerbsbedingungen in Deutschland arbeiten. Die Games-Strategie des Bundes weist hierfür den Weg mit Themen wie Fachkräfte, digitale Infrastruktur, Gründungsförderung, digitaler Bildung oder Esport“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk.
 

Deutscher Games-Markt: Großer Umsatzsprung 2020

Der deutsche Games-Markt konnte im Corona-Jahr 2020 einen deutlichen Umsatzsprung verzeichnen: Insgesamt wurde mit Computer- und Videospielen sowie der dazugehörigen Hardware ein Umsatz von rund 8,5 Milliarden Euro erzielt, wie der game bereits berichtete. Das entspricht einem Wachstum von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit Spielekonsolen, Gaming-PCs und entsprechender Peripherie wurden über 3,2 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist ein Plus von 26 Prozent im Vergleich zu 2019. Noch stärker ist der Teilmarkt für Computer- und Videospiele gewachsen: 5,2 Milliarden Euro konnten mit dem Kauf von Games, In-Game- und In-App-Käufen, Abonnements sowie Gebühren für Online-Dienste umgesetzt werden. Damit konnte dieser Teil des Marktes sogar um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen.
 
Alle Entwicklungen auf dem deutschen Games-Markt sowie ein Überblick über die deutsche Games-Branche und ihre Themen gibt es im „Jahresreport der deutschen Games-Branche 2021“, der ab sofort unter jahresreport.game.de zum Download bereitsteht.

Informationen zu den Marktdaten

Die genannten Marktaten basieren auf Erhebungen des GfK Consumer Panels. Die GfK verwendet Erhebungsmethoden zur Erfassung der Daten des deutschen Marktes für digitale Spiele, die weltweit und qualitativ einmalig sind. Hierzu gehören unter anderem eine für die gesamte deutsche Bevölkerung repräsentative laufende Befragung von 25.000 Konsumenten zu ihren Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten bei digitalen Spielen sowie ein Handelspanel. Die Datenerhebungsmethoden erlauben einen einmaligen Einblick in den deutschen Markt für Computer- und Videospiele.

game – Verband der deutschen Games-Branche

Wir sind der Verband der deutschen Games-Branche. Unsere Mitglieder sind Entwickler, Publisher und viele weitere Akteure der Games-Branche wie Esport-Veranstalter, Bildungseinrichtungen und Dienstleister. Als Mitveranstalter der gamescom verantworten wir das weltgrößte Event für Computer- und Videospiele. Wir sind zentraler Ansprechpartner für Medien, Politik und Gesellschaft und beantworten Fragen etwa zur Marktentwicklung, Spielekultur und Medienkompetenz. Unsere Mission ist es, Deutschland zum besten Games-Standort zu machen.

Pressekontakt:

Martin Puppe
game – Verband der deutschen Games-Branche e.V.
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10117 Berlin
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