Vorteile interaktiver Lehrmedien werden an deutschen Schulen nur selten genutzt

Vorteile interaktiver Lehrmedien werden an deutschen Schulen nur selten genutzt
University students using digital tablets in class.
  • Drei Viertel der Lehrer in Deutschland setzen keine interaktiven Lehrmedien im Unterricht ein
  • Serious Games im Unterricht versprechen zusätzliche Lernerfolge
  • Neue Technologien in der Bildung sind einer der Themenschwerpunkte der Bildungsmesse Didacta

Berlin, 19. Februar 2015 – Interaktive Lehrmedien werden in deutschen Schulen nur selten genutzt. So setzen rund 77 Prozent der Lehrer in Deutschland derzeit keine Medien wie Serious Games ein, obwohl diese zusätzliche Lernerfolge versprechen. Jeder sechste Lehrer (17 Prozent) nutzt entsprechende Medien zumindest hin und wieder, gerade einmal 6 Prozent greifen regelmäßig in ihrem Unterricht auf solche interaktiven Lehrmittel zurück. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Lehrern, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware durchgeführt hat. Serious Games sind interaktive Medien, die auf den Motivations-, Interaktions- und Belohnungs-Mechaniken von Computer- und Videospielen basieren. Durch den spielerischen Ansatz von Serious Games erhöhen sie dauerhaft die Motivation und ermöglichen so zusätzliche Lernerfolge, wie verschiedene Studien in den vergangenen Jahren gezeigt haben. Aufgrund vergleichbarer Spielmechaniken sind Serious Games vielen Schülern zudem bei der Nutzung vertraut und ermöglichen einen schnellen Einstieg.
 
[quotation cite=“Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer BIU“]Die Wissensvermittlung findet in Deutschland in der Regel immer noch ausschließlich mit Tafel und Kreide statt. Interaktive Medien wie Serious Games, die zusätzliche Lernerfolge ermöglichen, werden hingegen zu selten eingesetzt.[/quotation]“Die Wissensvermittlung findet in Deutschland in der Regel immer noch ausschließlich mit Tafel und Kreide statt. Interaktive Medien wie Serious Games, die zusätzliche Lernerfolge ermöglichen, werden hingegen zu selten eingesetzt“, sagt Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU. Der Einsatz digitaler Lern- und Lehrwerkzeuge ist auch einer der Schwerpunkt-Themen auf der diesjährigen Didacta, der größten Bildungsmesse Europas, die in der kommenden Woche in Hannover stattfindet.
 
Grundsätzlich sind viele Lehrer daran interessiert interaktive Lernmedien in ihrem Unterricht einzusetzen. So würde gerne jeder fünfte Lehrer (21 Prozent), der bisher keine Serious Games einsetzt, nach eigener Auskunft diese gerne in seinem Unterricht nutzen. Fehlendes Wissen über entsprechende Angebote und die technische Ausstattung an deutschen Schulen verhindern den Einsatz jedoch in vielen Fällen: Bei knapp jedem dritten Lehrer (29 Prozent), der bisher keine Serious Games einsetzt, wäre der Einsatz entsprechender Software aufgrund der mangelhaften technischen Ausstattung seiner Schule grundsätzlich nicht möglich. Diese Einschätzung deckt sich mit zuvor veröffentlichten Umfrage-Ergebnissen, nach denen zwei Drittel der Lehrer für die technische Ausstattung ihrer Schule nur die Note 3 oder schlechter vergeben. Aber auch die fehlende Kenntnis über Serious-Game-Angebote verhindert bisher einen breiteren Einsatz im Unterricht: Rund jeder zweite Lehrer (53 Prozent), der bislang keine Serious Games nutzt, kennt entsprechende Programme nicht. „Viele Lehrer haben großes Interesse daran, interaktive Lehrmedien wie Serious Games in ihrem Unterricht einzusetzen“, sagt Schenk. „Hier ist die Politik dringend gefordert, sowohl bei der Aus- und Fortbildung der Lehrer als auch bei der technischen Ausstattung der Schulen nachzubessern.“

Angaben zur Umfrage

Für die Angaben zur Zufriedenheit der Lehrer mit der technischen Ausstattung an deutschen Schulen befragte Meinungsforschungsinstituts YouGov 324 Lehrkräfte an deutschen Schule. Alle Angaben sind repräsentativ.

Informationen zum BIU

Der BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. ist der Verband der deutschen Computer- und Videospielindustrie. Der Verband repräsentiert mit seinen 21 Mitgliedern über 85 Prozent des Marktes für digitale Spiele in Deutschland und ist beispielsweise Veranstalter der gamescom. Als kompetenter Ansprechpartner für Medien sowie politische und gesellschaftliche Institutionen beantwortet der BIU alle Fragen rund um das Thema Computer- und Videospiele.

Pressekontakt:

Martin Puppe
BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V.
Charlottenstraße 62
10117 Berlin
Tel.: 030 2408779-20
Fax: 030 2408779-11
E-Mail: puppe@biu-online.de



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