9. Community Netiquette USK

Ein Beitrag der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)

Diversität ist nicht nur ein wichtiges Thema innerhalb des eigenen Teams, sondern auch mit Blick auf die eigenen Communitys. Wie sich Spielerinnen und Spieler innerhalb dieser Gemeinschaft verhalten sollen, wird häufig mittels sogenannter Community-Standards geregelt. Wie diese aussehen können, um der Vielfalt der Spielerinnen und Spieler gerecht zu werden, haben wir mithilfe der USK in diesem Kapitel zusammengefasst.

Hinweis zur Verwendung von Community-Standards

Diese Community-Standards können ganz oder teilweise durch Anbieter von Spielen genutzt werden. Sie eignen sich als grundlegende Regeln für ein respektvolles Miteinander innerhalb einer Gemeinschaft von Spielerinnen und Spielern. Sie decken dabei grundlegende Dimensionen ab und können selbstverständlich entsprechend den speziellen Anforderungen an eine Community angepasst und erweitert werden. Außerdem ist es wichtig, Community-Regeln als einen von mehreren Bausteinen der Community-Arbeit zu verstehen. Sie sollten in ein System weiterer Maßnahmen wie Melde- und Moderationssystemen zur Sanktionierung von Verstößen eingebettet sein. Nicht durch die folgenden grundlegenden Dimensionen abgedeckt werden weitere technische und rechtliche Aspekte wie Urheberrechtsverletzungen, Spielmodifikationen oder Datenmissbrauch.

Respektvoll kommunizieren

Wir sind eine Gemeinschaft. Das bedeutet: Wir wünschen uns alle gemeinsamen Spielspaß und respektieren uns daher gegenseitig – trotz und gerade wegen unserer Unterschiede.

Das Schöne ist:
Wir sind alle anders. Und sind heute auch anders als früher: So waren alle schon mal neu und unerfahren in einem Spiel. Wir waren alle auch schon mal wütend über Misserfolge oder besonders stolz, wenn wir unser Können mal so richtig unter Beweis stellen konnten. Wir waren alle schon mal in Situationen, in denen wir uns als Teil der Mehrheit überlegen gefühlt haben. Oder schwach und allein, weil andere uns nicht dabeihaben wollten.

Wahr ist auch:
Gerade beim Spielen werden wir leicht von unseren Gefühlen überrumpelt – in der Hitze des Gefechts, in der Frustration über fremde und eigene Fehler. Oder weil wir uns stark fühlen wollen, um Stress aus dem Alltag zu vergessen.

Deshalb immer bedenken:
Auszuteilen und zu verletzen ist kein Zeichen von Stärke. Wer in sich ruht, kann sich sowohl freuen als auch ärgern, ohne dies gleich an anderen auszulassen. Herabwürdigende Äußerungen sind nur Ausdruck der eigenen Unsicherheit. Wer echtes Teamplay kennt, weiß, dass man miteinander immer mehr Spaß hat und erfolgreicher ist. Und natürlich, dass alle Angehörigen einer Gemeinschaft am Austausch von Respekt wachsen. Denn Negativität und Hass bleiben am Ende immer an denen hängen, die sie austeilen! Wir verstehen unsere Gemeinschaft als sicheren Raum für alle, die Spaß am Spiel haben möchten, und dulden keine Verhaltensweisen, die die Sicherheit Einzelner bedrohen oder in Frage stellen.

Keine Belästigung, Beleidigung, Diskriminierung oder Hetze, vor allem nicht in Bezug auf Herkunft, Kultur, Nationalität, persönliche Haltungen, biologisches Geschlecht, Gender oder sexuelle Orientierung, Alter, Beruf oder sozioökonomischen Status anderer.

Kein Ausüben sonstiger psychologischer Gewalt, etwa in Form von:

  • Mobbing oder Ausschließen
  • Androhung jeglicher Gewalt in der echten Welt
  • Versuchen, das Verhalten anderer entgegen ihren Interessen zu beeinflussen

 

Keine unzulässigen Inhalte teilen

In unserer Gemeinschaft sind unsere persönlichen Hintergründe, Vorlieben und Erfahrungen unglaublich vielfältig. Damit alle Spaß am Spiel haben können, teilen wir keine problematischen oder unzulässigen Inhalte.

Wir glauben:
Jeder hat unterschiedliche Interessen, findet bestimmte Dinge spannend oder abstoßend. Bei uns in der Gemeinschaft haben alle Spielerinnen und Spieler ein Recht darauf, das Spiel in vollen Zügen zu genießen. Es ist frustrierend und raubt den Spaß, wenn man ohne eigenes Zutun plötzlich mit unangemessenen oder verstörenden Inhalten konfrontiert wird.

Deshalb gilt:
Damit das Spiel ein positiver Raum für Spaß am gemeinsamen Spiel bleibt, gibt es Grenzen für das Teilen von Inhalten. Diese Grenzen schließen Inhalte aus, die definitiv nicht zum gewöhnlichen Austausch mit Spielbekanntschaften gehören. In der Regel weiß man schließlich nie wirklich, wie alt die Person auf der anderen Seite ist und von welchen Inhalten es sich negativ beeinträchtigt fühlt.

  • Kein Teilen oder Verbreiten von unangemessenen Inhalten, einschließlich: Inhalte mit Verweisen auf (reale) Gewalt, Horror, Hass, Drogen, sexueller Inhalte oder sonstigen anstößigen Materials.
  • Unter Teilen und Verbreiten verstehen wir neben Kommunikation auch Nutzernamen, Bilder, User-generated Content, Links sowie alle anderen Verweise auf entsprechende Inhalte.

Fair gewinnen – und verlieren

Niemand verliert gern. Doch was fühlt sich besser an als ein fairer Sieg, nach dem uns selbst die Verliererinnen und Verlierer respektvoll gratulieren?

Ganz klar:
Verlieren ist kein schönes Gefühl. Aber die eigenen negativen Gefühle an anderen auszulassen, vermiest oft nicht nur den Siegerinnen und Siegern die Partie, sondern wirkt sich garantiert auch nicht positiv auf die eigene Laune aus. Aus Frust oder falsch verstandenem Ehrgeiz unfair zu spielen, schmälert langfristig sogar die Freude am eigenen Sieg deutlich. Noch schlimmer: Die Chance auf echte Anerkennung durch andere fähige Mitstreitende sinkt quasi auf null.

Aus diesem Grund:
Wer anderen das Spiel vermiest, macht sich in erster Linie auch den eigenen Spielspaß kaputt. Wer hingegen fair spielt, erhält Anerkennung oft nicht nur für Siege, sondern mitunter sogar für hart ausgefochtene Niederlagen!

Keine Verhaltensweisen, die andere Spielerinnen und Spieler provozieren oder deren Spielspaß bewusst mindern oder verändern, wie Griefing, Baiting oder Trolling.

 

Melden und die Gemeinschaft stärken

Regeln allein regeln noch nichts: Es braucht eine Gemeinschaft, die sich für diese Regeln einsetzt. Deshalb brauchen wir die Hilfe jeder und jedes Einzelnen, um absichtliche Verstöße gegen die für alle geltenden Regeln zu melden.

Regeln sind wichtig. Aber fast noch wichtiger ist, dass eine Spielgemeinschaft versteht, wie stark der gemeinsame Spielspaß vom respektvollen Umgang mit Regeln abhängt. Deshalb sollten sich alle Spielerinnen und Spieler für die Einhaltung der grundlegenden Regeln engagieren. Dazu gehört natürlich vor allem, absichtliches Fehlverhalten per Meldesystem anzuzeigen und somit sichtbar und nachverfolgbar zu machen.

Darüber hinaus:
Noch mehr Wirkung als die Sanktionierung „von oben“ in Form von Sperren oder Rügen hat natürlich die unmittelbare Aussprache innerhalb der Spielgruppe. Gerade wegen der Gefahr, als Spielverderberin oder Spielverderber dazustehen, zeugt es von besonderem Mut, unhöfliches oder toxisches Verhalten direkt an Ort und Stelle anzusprechen – im Idealfall natürlich stets unter Befolgung von Regel 1: respektvoll und freundlich zu kommunizieren.

  • Unsere Moderatorinnen und Moderatoren engagieren sich für die Umsetzung der Community-Standards. Deshalb sollten ihre Entscheidungen stets unterstützt und respektiert werden.
  • Bei Regelverstößen betreffende Personen respektvoll und freundlich ansprechen.
  • Meldesysteme nutzen und Fehlverhalten anzeigen.

Diese Community-Standards sind mit Unterstützung der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) entstanden. Anbieter von Spielen können sich der USK als Mitglied anschließen und genießen dann unter dem Schirm der anerkannten Selbstkontrolle den umfangreichsten rechtlichen Schutz, der im deutschen Jugendschutz möglich ist. Die USK berät ihre Mitglieder mit umfangreichen Services und Materialien wie diesen Guidelines bei allen Fragen des Jugendschutzes. Mehr auf der Website der USK.