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Tipps für ein klimaneutrales Unternehmen

Steht der eigene CO2-Fußabdruck fest, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, diesen zu reduzieren und zu optimieren. Ganz konkrete Ansatzpunkte im Unternehmen sind hierfür etwa folgende:

Flugreisen reduzieren

Eine einfache, aber effektive Möglichkeit, die CO2-Emissionen der Firma zu reduzieren, ist die Reduzierung von Flugreisen. Gerade für Dienstreisen im Inland empfiehlt es sich, auf Zugfahrten oder Fernbusse umzusteigen. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist vielen bewusst, dass sich Meetings und Konferenzen häufig auch rein online abhalten lassen. Sollte eine Flugreise dennoch notwendig sein, gerade auch bei Interkontinentalreisen, gibt es die Möglichkeit, die verursachten Treibhausgase und Kompensationskosten von Anbietern wie der NGO Atmosfair oder der Stiftung myclimate berechnen zu lassen. Der Betrag kann auf den Websites der Anbieter gespendet werden und kommt Klimaschutzprojekten auf der ganzen Welt zugute. Darüber hinaus bieten zahlreiche Airlines die Möglichkeit, direkt zum Flug eine Kompensationsspende zu buchen. Neben Flugreisen lassen sich Kompensationen auch für andere Reisearten buchen, etwa Autofahrten.

Büroanfahrt

Auch bei der täglichen Fahrt ins Büro lassen sich bereits CO2-Emissionen einsparen. Haben die Mitarbeitenden etwa die Möglichkeit, den Arbeitsplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder sogar zu Fuß zu erreichen anstatt mit dem eigenen PKW, zahlt auch das auf die CO2-Reduzierung des Unternehmens ein. Hier könnte ein finanzieller Zuschuss zum ÖPNV-Abo Anreize schaffen, auf den öffentlichen Transport umzusteigen. Zudem etabliert sich das Leasing von Diensträdern über den Arbeitgeber immer weiter. Dieses kann durch eine Gehaltsumwandlung steuerlich geltend gemacht werden und ist somit günstiger für die Beschäftigten, als sich privat ein Fahrrad zu kaufen.

Außerdem ist zu empfehlen, Fahrgemeinschaften zu bilden oder auf Car-Sharing-Angebote zurückzugreifen. Stellt das Unternehmen selbst einen Fuhrpark zur Verfügung, könnten E-Autos in Betracht gezogen werden.

Auch die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten, ist mit Blick auf Anreisewege zu prüfen. Wenn Mitarbeitende nicht jeden Tag ins Büro fahren müssen, reduzieren sich automatisch ihre Emissionen.

Strom, Licht und Heizen

Die richtige Nutzung von Energie ist essenziell für die Senkung von CO2-Emissionen. Ein erster Schritt sollte deshalb der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen sein, genauer gesagt der Wechsel zu einem Ökostromanbieter oder – wenn möglich – sogar die Installation von Solarmodulen.

Des Weiteren kann über einen Wechsel zu LED-Leuchtmitteln nachgedacht werden. Energiesparlampen können nämlich den Energieverbrauch im Vergleich zu klassischen Leuchtstoffröhren um etwa 50 Prozent reduzieren. Bei einer zusätzlichen Tageslichtsteuerung sowie einem zusätzlichen Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren lässt sich der Verbrauch um weitere 20 bis 30 Prozent reduzieren.[1]

Auch korrektes Heizen kann bei der Reduzierung von Emissionen helfen. In Räumen, in denen zahlreiche Elektrogeräte beim Betrieb Abwärme erzeugen, muss weniger geheizt werden. Thermostate sollten richtig eingestellt werden, um unnötige und oft unfreiwillige nächtliche Beheizung zu verhindern. Unternehmen sollten zudem darauf achten, dass Türen und Fenster richtig schließen, Heizkörper nicht verdeckt sind und die Heizungsanlage regelmäßig gewartet wird. Bei Neubezug oder Renovierung von Büroflächen kann außerdem eine thermische Sanierung sinnvoll sein.

Papierfrei

Vermehrt auf digitalisierte Prozesse zu setzen, verringert sicherlich einen Großteil der Papiernutzung. Doch völlig ohne Papier funktioniert es bisher noch in den wenigsten Unternehmen. Hier ist es sinnvoll, auf Recycling-Papier zu setzen. Dieses besteht zu 100 Prozent aus altem Papier und ist somit ressourcen- und wassersparend. Darüber hinaus ist zu überlegen, weitere Büroartikel wie Fensterbriefumschläge zu ersetzen. Diese sind durch ihr Sichtfenster schwerer zu recyceln.

Mülltrennung

Die richtige Mülltrennung ist essenziell, um Wertstoffe recyceln zu können. In jedem Büro sollte deshalb eine ordentliche Mülltrennung etabliert sein. Die fünf wichtigsten Trennungsbereiche sind dabei: Wertstoffe, Glas, Papier, Bioabfall und Restmüll. Eine detaillierte Erklärung dazu bietet etwa der NABU.

Besonderheiten sind bei der Entsorgung von Elektrogeräten zu beachten. In Smartphones, Rechnern oder Fernsehern stecken wertvolle und teils seltene Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium, Gold oder Neodym. Können diese Rohstoffe recycelt und zurückgewonnen werden, schont das die natürlichen Ressourcen und damit das ⁠Klima⁠. Zudem können Elektrogeräte mitunter gesundheitsgefährdende oder umweltschädliche Stoffe enthalten, etwa Quecksilber in Energiesparlampen oder klimaschädigende ⁠FCKW⁠-haltige Kältemittel in Kühlgeräten oder Klimaanlagen. Diese Stoffe dürfen nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangen und sollten deshalb fachgerecht entsorgt werden.[2]

Büroausstattung

Versteckte CO2-Faktoren finden sich auch in Büromöbeln sowie Teppichen. Gerade in Holzwerkstoffen, Klebern und Lackierungen stecken oft Lösungsmittel, Terpene, Aldehyde und Weichmacher. Beim Kauf von Büromöbeln sollte deshalb auf Langlebigkeit, Regionalität und Nachhaltigkeit geachtet werden. Ähnliches gilt für Lebensmittel und Getränke. Durch regionale und saisonale Lebensmittel kann einfach CO2 vermieden werden. Auch hilft der Umstieg auf Glasflaschen bei Wasser und sonstigen Getränken oder der Einbau einer Wasserfilteranlage, Leitungswasser aufzubereiten. Mit dem Kauf eines Kaffeevollautomaten lässt sich zudem der kaum recyclebare Kaffeekapselberg verhindern.