03.1 Beschäftigtenzahlen und UnternehmenDie starke Entwicklung des Games-Marktes und die Fortschritte bei der Games-Förderung wie der Start der großen Förderrichtlinie Ende 2020 zeigen sich auch bei der Entwicklung der Beschäftigten- und Unternehmensdaten. So stieg abermals die Anzahl der Unternehmen, die Computer- und Videospiele entwickeln oder publishen – also die Aufgaben eines Verlegers übernehmen – beziehungsweise beide Rollen einnehmen. Innerhalb eines Jahres gab es einen Sprung von 20 Prozent auf insgesamt 749 Unternehmen. Den größten Anteil daran haben Spiele-Entwickler. Deren Anzahl ist 2021 auf 314 gesprungen – ein deutliches Plus von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weitere 403 Unternehmen in Deutschland sind sowohl in der Entwicklung als auch im Publishing tätig. Ihre Anzahl hat im Vergleich zu 2020 um 5 Prozent zugenommen. Und auch bei den Unternehmen, die sich auf das Publishen von Spielen konzentrieren – also deren Entwicklung finanzieren und sich um die Vermarktung kümmern –, gab es ein Plus von 7 Prozent auf 32 Prozent. Bereits im Vorjahr gab es einen Anstieg bei der Anzahl der Games-Unternehmen. Der Großteil dieser Unternehmen zählt zwar nur wenige Mitarbeitende, dennoch zeigt sich hier, wie viel Optimismus angesichts der gestarteten Games-Förderung herrscht. Damit dieses große Potenzial für den Games-Standort Deutschland wirklich gehoben werden kann, braucht es dauerhaft gute und international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen. 749 Unternehmen in Deutschland entwickeln und vertreiben GamesDass es sich bei den meisten Neugründungen um Kleinst- und Kleinunternehmen handelt, zeigt auch ein Blick auf die Anzahl der Beschäftigten im Kernmarkt. Denn sie ist zwar ebenfalls gewachsen, aber deutlich langsamer als die Zahl der Unternehmen. So sind 2021 10.906 Menschen in der Entwicklung und Vermarktung von Computer- und Videospielen beschäftigt. Damit ist deren Anzahl innerhalb eines Jahres lediglich um 8 Prozent gewachsen. Dennoch zeigen sich damit auch hier bereits die positiven Auswirkungen der Gründungswelle. Denn noch im Vorjahr gab es einen Rückgang an Beschäftigten in diesem Arbeitsbereich. Weniger positiv hat sich die Anzahl der Beschäftigten im erweiterten Arbeitsmarkt entwickelt. War deren Anzahl vor einem Jahr noch um 5 Prozent gewachsen, gibt es nun einen deutlichen Rückgang. Zu diesem erweiterten Arbeitsmarkt der Games-Branche zählen unter anderem Beschäftigte bei Dienstleistern, im Handel, bei Bildungseinrichtungen, Medien und im öffentlichen Sektor und damit auch Sektoren, die zumindest teilweise wirtschaftlich unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden hatten. Der Rückgang um 11 Prozent auf 16.115 Beschäftigte fällt dementsprechend hoch aus. Anzahl der Beschäftigten im Kernarbeitsmarkt der Games-Branche wächstEin Blick auf die aktuellen Beschäftigtenzahlen zeigt aber auch, wieviel Wachstumspotenzial es in Deutschland gibt: So hat Kanada, das bereits seit einigen Jahren die Games-Branche stark fördert, nur knapp halb so viele Einwohner wie Deutschland, aber mit rund 27.700 beinahe drei Mal so viele Beschäftigte in der Games-Branche. Umgerechnet bestünde danach in Deutschland ein Potenzial von bis zu 60.000 Arbeitsplätzen im Kernarbeitsmarkt der deutschen Games-Branche. Auch in Großbritannien, das rund 15 Millionen weniger Einwohner hat, sind mit rund 20.430 Personen fast doppelt so viele Menschen in der Entwicklung und dem Vertrieb von Computer- und Videospielen beschäftigt.