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Stiftung Digitale Spielekultur

Die Stiftung Digitale Spielekultur entwickelt und initiiert Projekte und Maßnahmen, die Games als Kulturgut, Bildungsmedium sowie Innovations- und Forschungsmotor zugänglich machen. Ins Leben gerufen wurde die Stiftung 2012, sie geht auf eine gemeinsame Initiative des Deutschen Bundestages und der deutschen Games-Branche zurück. Die Arbeit der Stiftung wird durch einen hochkarätig besetzten Beirat unterstützt, dessen 14 Mitglieder unter anderem Bundesministerien, den Obersten Landesjugendbehörden, der Hochschullandschaft und der Games-Branche angehören. Im Rahmen ihrer Schwerpunkte Forschung, Bildung und Kultur hat die Stiftung 2020 zahlreiche Projekte umgesetzt.

Im Bereich Forschung hat sie im Sommer 2020 die Initiative Erinnern mit Games ins Leben gerufen. Die Initiative ist aus dem Ideenwettbewerb Pitch Jam: Memory Culture with Games hervorgegangen, der im Juni 2020 erstmals rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der Games-Branche und Erinnerungskultur zusammenbrachte, um Konzepte zu entwickeln, wie Games zur digitalen Auseinandersetzung mit der NS-Zeit und dem Holocaust beitragen können. Die Ergebnisse sind in das im August 2020 erschienene Handbuch Erinnern mit Games eingeflossen, das Spiele-Entwickelnden und anderen Interessierten einen Leitfaden für die sensible Aufarbeitung erinnerungskultureller Themen in digitalen Spielen bietet. Am 28. Oktober 2020 veranstaltete die Stiftung außerdem die vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderte Fachkonferenz Demokratie durchgespielt? – Potenziale von Games für die digitale Gesellschaft. Auf der eintägigen Online-Veranstaltung diskutierten Expertinnen und Experten aus Politik, Zivilgesellschaft und Games-Branche die Frage, wie Demokratie durch Games gestärkt werden kann.

Im Rahmen ihrer Bildungsarbeit hat die Stiftung 2020 in Form der durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiative Stärker mit Games mehr als 2.100 Kindern und Jugendlichen die Teilhabe an kultureller Bildung mithilfe von Games ermöglicht, unter anderem auch durch digitale Workshop-Angebote. Zudem wurde gemeinsam mit Bildung & Begabung die Akademie des Jugendförderprogramms GamesTalente erstmals komplett digital durchgeführt. Im Rahmen der vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten Projekttage Games – Berlin/Brandenburg haben außerdem rund 350 Jugendliche an neun Schulen Einblicke in die Berufe der Games-Branche erhalten.

In Kombination ihrer Themenfelder Bildung und Forschung hat die Stiftung Anfang 2021 zudem die Initiative Games machen Schule gestartet. In ihrem Rahmen soll wissenschaftlich geprüft werden, ob und wie digitale Spiele im Schulunterricht eingesetzt werden können. Daran geknüpft werden sollen auch Fragen nach den notwendigen Voraussetzungen an den Schulen und Qualifikationsmaßnahmen für Lehrkräfte. In der Vorbereitungsphase befinden sich eine halbjährige Studie in Nordrhein-Westfalen, gefördert durch das Bildungsministerium NRW, sowie ein zweijähriges Modellprojekt in Berlin, gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Im Themenfeld Kultur wird das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Quartett der Spielekultur seit August 2020 in einer zweiten digital ausgerichteten Spielzeit mit sieben Terminen bis zur gamescom 2021 fortgesetzt. Seit vielen Jahren verantwortet die Stiftung zudem als Award-Büro für den Deutschen Computerspielpreis den Einreichprozess sowie die Juryarbeit der wichtigsten Auszeichnung für Games aus Deutschland.

Mehr Informationen auf www.stiftung-digitale-spielekultur.de