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Stiftung Digitale Spielekultur

Die Stiftung Digitale Spielekultur entwickelt und initiiert Projekte und Maßnahmen, die Games als Kulturgut, Bildungsmedium sowie Innovations- und Forschungsmotor zugänglich machen. Ins Leben gerufen wurde die Stiftung 2012, sie geht auf eine gemeinsame Initiative des Deutschen Bundestages und der deutschen Games-Branche zurück. Die Arbeit der Stiftung wird durch einen hochkarätig besetzten Beirat unterstützt, dessen 14 Mitglieder unter anderem Bundesministerien, den Obersten Landesjugendbehörden, der Hochschullandschaft und der Games-Branche angehören. Im Rahmen ihrer Schwerpunkte Forschung, Bildung und Kultur setzt die Stiftung zahlreiche Forschungs- und Pilotprojekte um. Nachfolgend einige ausgewählte Einblicke in die Arbeit der Stiftung im Jahr 2021.

Im Bereich Forschung hat die Stiftung im Sommer 2021 die digitale Fachkonferenz „Erinnern mit Games“ veranstaltet, in Kooperation mit dem Deutschen Kulturrat und gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ). Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Frage, welchen Beitrag Games für die historisch-politische Bildung rund um erinnerungskulturelle Themen leisten können. Zum Abschluss des Programms veröffentlichte die Stiftung die Online-Datenbank „Games und Erinnerungskultur“, ein digitales Nachschlagewerk, das ausgewählte Spiele präsentiert, die sich auf unterschiedliche Weise mit wichtigen Ereignissen der deutschen und europäischen Geschichte auseinandersetzen. Durch eine Förderung des Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung wurde die Datenbank um weitere Einträge ergänzt. Im November 2021 hat die Stiftung gemeinsam mit der Charité Berlin außerdem den Healthcare Game Jam veranstaltet. Mithilfe des Formats wurden sieben Spieleprototypen entwickelt, die junge Menschen zum Ergreifen eines Gesundheitsfachberufs motivieren und über den wichtigen Beitrag der Fachkräfte zum Gesundheitswesen aufklären sollen.

In Kombination ihrer Themenfelder Bildung und Forschung hat die Stiftung 2021 die Initiative „Games machen Schule“ gegründet. In ihrem Rahmen wurde im Herbst anhand eines durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie geförderten Modellprojekts geprüft, ob und wie digitale Spiele im Schulunterricht eingesetzt werden können. Im Frühjahr 2022 ist außerdem die Durchführung einer thematisch verwandten, halbjährigen Machbarkeitsstudie in Nordrhein-Westfalen gestartet, gefördert durch das Bildungsministerium Nordrhein-Westfalen.

Im Rahmen ihrer Bildungsarbeit hat die Stiftung darüber hinaus mehr als 3.500 Kindern und Jugendlichen die Teilhabe an kultureller Bildung durch die Initiative „Stärker mit Games“ ermöglicht. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Zudem wurde gemeinsam mit Bildung & Begabung die Akademie des Jugendförderprogramms GamesTalente erneut komplett digital durchgeführt. Im Rahmen der vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten „Projekttage Games – Berlin-randenburg“ haben außerdem über 500 Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Berufe der Games-Branche erhalten.

Im Themenfeld Kultur fand im Frühjahr 2021 mit dem „Game ’n ’ Train Mixer Online: Indien“ eine in Kooperation mit dem Goethe-Institut digital ausgerichtete Neuauflage des kulturellen Austauschprogramms für deutsche und internationale Spiele-Entwicklerinnen und -Entwickler statt. Im August feierte zudem die zweite Spielzeit der von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Event-Reihe Quartett der Spielekultur ihr Finale. Seit vielen Jahren verantwortet die Stiftung zudem als Award-Büro für den Deutschen Computerspielpreis und den gamescom award den Einreichprozess sowie die Juryarbeit für zwei wichtige Games-Auszeichnungen in Deutschland.

Mehr Informationen auf www.stiftung-digitale-spielekultur.de